Berater im Gespräch Samira Sunny Lena Ave
Berater wird gerufen
Woran man eine gute Kartenlegerin erkennt…
Sie hört dir zu. Sie ist immer da, wenn du sie brauchst. Sie versteht deine Sprache und du ihre. Sie gibt dir Ratschläge, die sie liebevoll verpacken kann. Sie scheut sich aber auch nicht, dir auch mal einen unpopulären Rat zu geben. Sie rüttelt dich wach, wenn du einer Illusion nachrennst. Sie kennt dich manchmal besser, als du dich selbst. Sie verurteilt dich nie, aber sie kann dir auf den Weg helfen.
Die gute Kartenlegerin
Von wem ist hier die Rede – von unserer Mutter? Von der liebsten Oma? Der besten Freundin? Einer Idealgestalt unserer Wünsche und Träume? Nein, von einer guten Kartenlegerin. Die gute Kartenlegerin ist ein Wunderkind: Mutter und beste Freundin, Therapeutin und Pragmatikerin, Seelsorgerin und Wadenbeißerin in einer Person. Denn zum guten Kartenlegen gehört mehr als die Befähigung, die Bedeutung der einzelnen Karten und Kombinationen zu kennen.
Kartenlegen ist für viele professionelle Lebensberater eine Berufung, nicht bloß ein Beruf. Und nicht nur eine Kartenlegerin hat zutreffend festgestellt, dass alles, was sie bisher in ihrem Leben erfahren hat, sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist und was sie an ihre Klienten in der Beratung weitergeben kann. Gutes Kartenlegen als Summe aller lebensweltlichen Erfahrungen – ein extrem facettenreicher Beruf, denn so viele Erwartungen treffen hier zusammen.
Doch wie erkennt man als Kunde, dass man einen guten Kartenleger vor sich hat?

Auch ist ein positiver, wertschätzender Umgang mit dem Klienten auf persönlicher Ebene entscheidend: ein guter Kartenleger wird dem Klienten stets höflich entgegenkommen und sich Zeit für die Beantwortung seiner Fragen nehmen. Er wird sich sachlich der Fragestellungen annehmen und den Ratsuchenden dort abholen, wo er steht, ohne ihn zu bewerten, und er wird gegebenenfalls auch Rückfragen zu seinem Legesystem und seiner Arbeitsmethode offen beantworten. Alle diese Kriterien mögen nun ziemlich "entzaubert" klingen, sind jedoch völlig richtig im Zusammenhang mit einer qualifizierten modernen Dienstleistung, die das Kartenlegen nun eben auch ist, fern von seinem Mythos.
Das Kartenlegen am Telefon

Die Kartenlegerin ihrerseits erkennt jedoch noch weitaus mehr über die Stimme des Klienten, als nur Sympathie oder Antipathie: viele begabte Kartenlegerinnen und hellsichtige Medien können im Klangfeld der Stimme bereits Energien wahrnehmen, Störquellen und Lebensmuster. So wird die Stimme zum klanglichen Träger von Informationen und die Kartenlegerin oder das Medium zum „Übersetzer“ dieser Informationen. Ferner spricht es für eine gute Kartenlegerin am Telefon, wenn sie den Klienten von Anfang an aktiv einbezieht in die Beratung.
Klare Fragen des Klienten helfen der Beraterin, klar strukturierte Antworten zu geben. Gute Kartenleger wissen, dass das Kartenlegen kein bloßer Service ist, der einseitig abgefragt und gleichsam konsumiert wird, sondern ein lebendiger und kraftvoller Dialog, der auch vom Klienten viel fordert. Genau solche Vorgehensweisen der aktiven Einbringung wird eine gute Kartenlegerin wählen und den Anrufer ermutigen, sich selbst zu öffnen und seinem Problem mit Mut und Selbsterkenntnis entgegen zu treten. Auch wird die Kartenlegerin sich genug Zeit nehmen und keine reine "Abfrage" von Zukunftsereignissen zulassen, sondern den Klienten wahrheitsgemäß darauf hinweisen, dass ein Problem zum Beispiel eine größere Umstellung auch seinerseits erfordert, wenn es etwa um den Traum-Job geht und das Auftreten bei Bewerbungsgesprächen, oder um Familienproblemen, die sich immer wiederholen.
Die Grenzen von Zukunftsschau bzw. Zukunftsprognose und Beratung sind hierbei fließend, wobei eine gute Kartenlegerin den Klienten immer an seine Eigenverantwortung erinnert und an den Anteil, den er selbst bei der Entstehung und damit der Ursache der Situation hatte. Bei Beziehungsproblemen ist es zum Beispiel nicht damit getan, Antwort auf die Frage zu geben "Wann kommt er zurück?", sondern die weitaus spannende Frage anzureißen "Warum ist er denn überhaupt gegangen?"
So werden die drängenden Fragen, die den Anrufer beschäftigen, ins richtige Verhältnis gesetzt, und am Ende sind nicht nur die Zukunftsfragen geklärt, sondern der Klient hat insgesamt eine positivere Einstellung zu seinem Leben gewonnen, da er sich sicher ist, dass er zukünftige Herausforderungen meistern kann. Gerade diese Eigenkompetenz zu stärken, ist zugleich auch die Stärke guter Kartenlegerinnen. Das Kartenlegen kann als ein Spiel der Möglichkeiten verstanden werden, und so ist es auch klar, dass eine gute Kartenlegerin nicht nur den möglichen Ausgang der Dinge aufweist, sondern auch erklärt, wie man ihn ändern könnte.
Eine klare Warnung sei ausgesprochen bei Kartenlegern, die versuchen, die Klienten in Abhängigkeiten zu bringen. Diese sind die schwarzen Schafe der Branche, über die leider – wie das immer so ist – viel mehr gesprochen wird als über die guten Vertreter des Berufs, die statistisch gesehen natürlich sehr viel häufiger anzutreffen sind. Eine seriöse Kartenlegerin wird niemals von sich aus versuchen, das Gespräch um sie selbst kreisen zu lassen oder dem Klienten etwas anzubieten, was dieser nie erfragt oder gewollt hat.

An dieser Stelle wird der verantwortungsvolle Berater den Anrufer auf seine reale Suchtgefahr hinweisen oder den Kontakt verweigern. Denn Kartenlegen sollte eine Impulse setzende gute Lebenshilfe sein, und keine Abhängigkeiten schaffen. Was den guten Kartenleger auszeichnet, ist die verantwortungsvolle Ethik, die für ihn selbstverständlich ist – denn das Kartenlegen ist ein Dienst an der Freiheit und so an der Lebensqualität des Ratsuchenden.