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Maria-Line - Was ist Magie ?

"Magie" ist ein Zauberwort, das uns sofort in ferne Sphären entführt – wir denken wortwörtlich an den Zauber der Verführung, an das gewisse Etwas, das dem Alltag eine ganz andere Dimension verleiht und uns plötzlich scheinbar Flügel gibt, während die Last unserer Existenz ganz leicht wird und sich auf das geliebte Du verengt, aber auch erweitert und vertieft. Ein Wort, ein Klang, ein geliebtes Lächeln, der Duft ihres Haares – das ist im wahrsten Sinne Magie.

Magische Bräuche und Orakel - verschollene Buch-Schätze aus dem Mittelalter ?

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Aber wir denken bei Magie auch an bestimmte "magische Feiertage" wie Halloween am 31. Oktober mit den schaurig-schönen Kürbis-Fratzen und den kostümierten fliegenden Hexen, die symbolisch das Ende des Erntejahres und den Beginn des Winters mit seinen aus grauer Vorzeit stammenden Bräuchen und Orakeln ankündigen.

Möglicherweise fallen uns beim Stichwort Magie auch die uralten verstaubten Folianten in alten Bibliotheken ein, die wir immer mit einem gewissen skeptischen Respekt betrachtet haben: verschollene Buch-Schätze aus dem Mittelalter, in denen sogenannte weise Frauen ihre magischen Tränke und Elixiere beschrieben, welche sie nicht selten ihre Existenz auf dem Scheiterhaufen gekostet haben.
Magie – ein weites Feld, und unzählige Facetten. Doch was ist Magie, abgesehen von dieser schillernden Alltagsverwendung des Begriffs und seiner Tätigkeitskultur, wirklich?

„magoi“ (Magie) in Persien - Schamanenkultur - Experten für das Seelenleben

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Der Begriff "Magie" ist wahrscheinlich auf frühe persische Quellen zurückzuführen, die uns aus der Zeit von Zarathustra, das heißt von etwa drei- bis viertausend Jahren vorliegen. Die sogenannten „magoi“ in Persien waren hoch geschätzte Priesterärzte, das heißt, sie waren Priester und Ärzte in einem, denn sie vereinten die medizinischen Kompetenzen eines Arztes mit denen eines Therapeuten oder Seelsorgers. Diese Doppelfunktion von Heiler für das leibliche und geistig-seelische Wohl – die wahrscheinlich kulturgeschichtlich aus der noch älteren Schamanenkultur stammt – war in Persien lange Zeit der gesellschaftliche Standard, und setzte sich auch in Griechenland und Ägypten durch.

"Magoi", also die, die ursprünglich "Magie" betrieben, waren sozusagen Experten für das Seelenleben und für die körperliche Gesundheit des Menschen, mussten also ein umfangreiches Wissen besitzen. Denn im Altertum war es allgemein üblich, das geistige und körperliche Wohl nicht zu trennen und eine ganzheitliche Beratung anzubieten, die viele verschiedene, teils magische, Techniken miteinander mischte, so das Wissen um hilfreiche Kräuter und Edelsteine und deren Wirkung auf den menschlichen Organismus und auch Methoden wie Heilschlaf -der Kranke schlief, um einen prophetischen Traum zu erhalten- oder Orakelsehen – wann der Kranke etwa wieder gesund wird, das Geistheilen und viele andere energetische Praktiken.

"Magie" war also mit dem fatalen Biss in den verbotenen Apfel zu vergleichen?

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In Griechenland waren diese ganzheitlichen Heilzentren dem Gott Asklepios geweiht, von dem noch heute das Symbol – die Asklepios-Schlange, die sich an einem Stab windet – das allgemeine Sinnbild der Ärzte und Apotheker ist. Denn diese Schlange ist, der Sage nach, die Schlange aus dem Paradies, die vom Baum des Wissens herabsteigt und Eva verführt, einen Biss in den Apfel zu tun, der ihr eine Einsicht in Gut und Böse schenkt. "Magie" war also mit dem fatalen Biss in den verbotenen Apfel zu vergleichen, der die ersten Menschen aus dem Paradies des Unwissens vertrieb und sie sehend machte und urteilsstark. Und auch ein anderes sagenhaftes Sinnbild steckt in der Asklepios-Schlange verborgen, die zuerst die "Magoi" genannten Priesterärzte, und dann die "normalen" Mediziner bis in die Gegenwart schmückte: diese Schlange verbindet auf dem symbolischen Stab Oben und Unten, Himmel und Erde.

Auf diese Verbindung zwischen Himmel und Erde spielt ein uralter und geradezu klassisch zu nennender Text aus der Magie an, der von dem legendären ägyptischen Weisen Hermes Trismegistos stammt. Dieser Hermes Trismegistos – der Name bedeutet "der dreimal große Hermes" – soll ein Magier und Eingeweihter in die okkulten Künste gewesen sein, der zur Zeit der Pharaonen auf einer sogenannten Smaragdtafel Sinnsprüche über das Wesen der Magie überliefert hat, die folgendermaßen beginnen: "Wie Oben, so Unten." Damit sollte ausgedrückt werden, dass die Erde als Mikrokosmos eine verkleinerte Widerspiegelung des Himmels – des Makrokosmos – sei.

Dieses scheinbar einfache Prinzip erklärt zugleich das Wesen dessen, was wir als Magie im engeren Sinn bezeichnen: weil der Mensch, selbst ein Mikrokosmos, in einen viel größeren Zusammenhang des Seins eingewebt ist (den Makrokosmos), können sinnhafte Systeme wie Astrologie, Orakel, und eben auch feinstofflich-energetische Medizin funktionieren.

Ab der beginnenden Neuzeit hat das Interesse an Magie verschiedene Konjunkturwellen

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Das ganze Wesen der herkömmlichen Magie, ob nun antik, mittelalterlich oder modern in der Ausprägung, hat es auf die sogenannten Entsprechungen zwischen Mensch und Kosmos, Himmel und Erde, oder eben, in den Worten von Hermes Trismegistos „Oben und Unten“ abgesehen. Auf dieser philosophischen Grundlage von einer wechselseitigen Durchdringung der Dimensionen basieren alle magischen Techniken, die uns bis heute bekannt sind, wobei hinzugefügt werden muss, dass die Grenzen zwischen Magie und Präkognition oder Prophetie mitunter fließend sind.

Diese geheimen Kenntnisse sind in Europa während der Zeit der Christianisierung jedoch verstärkt in den Untergrund gewandert, wo die wenigen Verbliebenen, die noch uraltes Eingeweihten-Wissen hatten, als „weise Frauen“ ihr Wesen trieben und Hebammen-Dienste, aber auch praktische Hilfe bei Liebeszaubern und dergleichen anbieten konnten – natürlich immer in Furcht vor der Häschern der Inquisition. Ab der beginnenden Neuzeit hat das Interesse an Magie verschiedene Konjunkturwellen in der Gesellschaft erlebt: zunächst wurde man allgemein skeptisch gegenüber allem, was nicht als fortschrittlich galt (und Magie galt als sehr rückständig), dann jedoch, zur Goethezeit, setzte eine Gegenbewegung zur „mechanistischen Weltvertölpelung“ ein, die damals als bloßer Fortschritt-und Technikglaube die Welt zu entzaubern drohte.

Die Romantik führte einen regelrechten Kult mit der Magie ein, der sich in einem Wiederaufgriff alter Techniken wie dem Spiegel-Sehen, der Hellsicht mit der Kristallkugel, des Kartenlegens und der sogenannten magischen Rituale und Feiertage wie Samhain (31.10.), Yul (24.12.) oder Mabon (22.09.) äußerte. Der Glaube an sogenannte Hexen, das heißt an europäische Praktizierende der Magie, flammte mit romantischen Dichtern wie Klopstock, Eichendorff und Claudius wieder auf und entzündete sich an den Vorstellungen einer mystischen Gegenkultur, in der statt der Vernunft die Intuition und das Innere herrscht und das Wünschen noch hilft.

Problemen innerhalb von Beziehungen, die zum Thema ersten Ranges in unserer Gesellschaft der Singles werden...

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Tatsächlich steht die sogenannte Hexe in ihrem eigenen Selbstverständnis auf einer ähnlichen Stufe wie ihr antikes Vorbild, der „magoi“ genannte Priesterarzt, denn das Wort „Hexe“ bedeutet übersetzt „Zaunreiterin“, also wörtlich diejenige, die die Grenze zwischen den Welten überschreiten und zum Beispiel in die Zukunft sehen, oder Wünsche manifestieren kann. Wie wir sehen, sind auch hier, im europäischen Bild der Hexe, das eigentlich erst im späten Mittelalter oder in der frühen Neuzeit entstanden ist, sehr nah an der antiken Auffassung von dem Spieler zwischen Himmel und Erde, der mit Hermes Trismegistos „Oben und Unten“ verbinden kann.

Diese magischen Techniken hatten in jüngster Vergangenheit immer weniger mit Medizin zu tun – dem ursprünglichen Zuständigkeitsbereich der ganzheitlichen Kundigen – und immer mehr mit dem Bereich der Liebe oder dem Handhaben von Problemen innerhalb von Beziehungen, die zum Thema ersten Ranges in unserer Gesellschaft der Singles werden. Am beliebtesten ist sicherlich das „Zaubern“ für den Partner, den man mittels Magie an sich binden will, und zahlreiche Zauber-Rituale, die hierfür seit Jahrhunderten überliefert sind.

Denken wir an den mystischen Zaubertrank, der Tristan und Isolde einst in unsterblicher Liebe vereinte, oder die zahlreichen Zauber zum Kennenlernen oder zur Zusammenführung von Partnern, so bewegen wir uns im Faszinationspunkt vieler Menschen und der Frage, wie man Gefühle verstärken und Zuneigung erzeugen kann. Doch hier übertreten wir die Schwelle der Zeitgeschichte und befinden uns mitten in der Gegenwart, im spannendsten Moment von allen: wenn sich die Welt öffnet im zustimmenden Ja des Anderen zu unserem Leben, unserer Zukunft…


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