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Die Geliebtenfalle

Die Geliebtenfalle

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Katharina war verzweifelt: seit zwei Jahren war sie die heimliche Geliebte eines verheirateten Mannes. Sie wartete sehnsüchtig darauf, dass er sich von seiner Ehefrau trennen und mit ihr ein gemeinsames Leben anfangen würde. Die Ehefrau war ihr ein Dorn im Auge. Fast täglich rief mich Katharina an, um nachzufragen, „wann er sich endlich entscheidet“. Ich musste ihr sagen, dass er sich schon längst entschieden hatte – für seine Familie.

Diese „Geliebtenfalle“ schnappt häufig zu, und die unterschiedlichsten Frauen finden sich darin wieder – junge und alte, arme und reiche, Professorinnen und Fabrikarbeiterinnen. Das Schema ist immer dasselbe: ungebundene Frau „verliebt“ sich in gebundenen Mann, beginnt eine sexuelle Beziehung mit ihm und erwartet dann mit zunehmender Heftigkeit, dass er die verhassten Ehebande endlich sprengt und mit ihr ins Reihenhaus oder in die Villa zieht.

 
Die Praxis sieht leider so aus, dass das in den seltensten Fällen funktioniert. Und zwar nicht, weil die Ehefrau so schlecht und berechnend wäre, wie manche Geliebte glaubt, oder weil der Liebhaber so feige und entscheidungsschwach wäre, wie ihm ebenfalls oft unterstellt wird (mir klingeln gerade die Ohren von hunderten Gesprächen mit genau solchen Aussagen).

Das Problem ist im Grund ein Vertrag. Sie hören richtig: ein Vertrag. Nicht der Ehevertrag, den manche Paare haben oder nicht haben, sondern der Vertrag, den Sie mit Ihrem Liebhaber haben. Das möchte ich Ihnen erklären, denn die meisten Frauen reagieren auf meine Aussage, sie hätten einen Vertrag mit ihren Liebhaber, sehr irritiert. Eine sagte sogar: „Was, ein Vertrag? Ich kaufe doch kein Auto!“ Doch, Sie haben in gewissem Sinn tatsächlich eine Art Auto gekauft.
 
Einen Sportwagen, ein Ausflugsmodell, einen schnellen Flitzer für besondere Gelegenheiten. Das ist ganz toll, wenn man eben schnelle Flitzer mag (ich mag sie, und Sie?), aber es ist schlecht, wenn man sich die Familienkutsche wünscht. Sie können einfach nicht erwarten, dass Ihr Modell Wochenend-Flitzer sich zum gemütlichen Van mit Platz für Kinderlein, Grill und Hund entwickelt. Genauso wenig, wie sich Ihr Sportwagen nach drei Monaten Flitzen „entscheiden“ kann, schnell ein Van zu werden, kann sich Ihr Liebhaber entscheiden, schnell Ihr nächster Ehemann zu werden.

Daran hindert ihn in den meisten Fällen ein Vertrag, und zwar nicht der mit seiner Ehefrau, sondern der mit Ihnen. Sie sind Geliebte. Das heißt: Sie sind das Pendant zum Sportwagen, die Beifahrerin, vielleicht die Leiterin von Freuden für spezielle Gelegenheiten. Aber nicht die, die zuhause auf ihn wartet und die Zukunft mit ihm plant. Wenn Sie das wollen, beginnen Sie besser mit einem ungebundenen Mann.

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