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Orakel international - Schweden: Der Wind hat mir ein Lied erzählt

Orakel international - Schweden: Der Wind hat mir ein Lied erzählt

Schweden, oder genauer das Königsreich „Sverige“, ist eine moderne parlamentarische Demokratie in Skandinavien, die sich durch eine fortschrittliche Gesellschaft, einen hohen Lebensstandard und eine reiche Naturschönheit auszeichnet.

Das Land des Nobelpreises steht für internationale Spitzenleistungen in der Forschung in Biologie, Technologie und Physik. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz: die schwedische Königin ist eine Deutsche und hieß ursprünglich Sylvia Sommerlath, bevor sie bei den Olympischen Spielen im Jahr 1976 das Herz des Königs von Schweden eroberte und den weit verbreiteten Märchentraum wahr machte, vom einfachen Mädchen zur Adligen aufzusteigen.

Das nördliche Land der Königsschlösser, der funkelnden Seen und der alten und neuen Kulturschätze wird von Einheimischen und Touristen gleichermaßen als ein Paradies der Humanität, Innovation und Selbstverwirklichung geschätzt. In jüngster Zeit hat diese in vieler Hinsicht vorbildliche skandinavische Nation jedoch für Schlagzeilen gesorgt aufgrund von politischen Turbulenzen, Terror und Einwanderungsfragen, welche das etablierte Bild von Schweden erschüttern.

Nichtsdestoweniger ist die ursprüngliche schwedische Kultur reich an einer Fülle von Werten, die seit Generationen ihren festen Platz im Alltag der Bürger erobert haben, von traditionellem Brauchtum, wie dem legendären Mittsommerfest, oder den liebenswürdigen Orakeln…

„Der Wind hat mir ein Lied erzählt, von einem Glück unsagbar schön“ so fängt ein Lied der unsterblichen Diva des Chansons, Zarah Leander an, mit dem die rothaarige Schwedin seinerzeit die Welt verzauberte und in ihren Bann schlug.

Doch was Zarah Leander hier anspricht, ist nicht nur eine romantische Liebes-Sehnsucht und eine verspielte Praktik, indem die Liebende eine Botschaft an den fernen Geliebten in den Wind flüstert in der Hoffnung, er würde sie erhalten, sondern zugleich auch eine uralte Technik der Divination: die sogenannte Aeromantie, das Wahrsagen aus der Luft.

Die Aeromantie gehört zu den ältesten Orakeltechniken der Welt überhaupt und stellt neben der bekannten, weltweit verbreiteten Wasserschau (Hydromantie), der Feuerschau (Pyromantie) und der Erdschau (Geomantie) die Vierheit der sogenannten „Stereomantie“ oder stereomantischen Praxis dar, das ist übersetzt die Kunst, aus den Elementen zu lesen zu Zukünftiges vorauszusehen.

Ist das Wahrsagen aus der Luft also nun besonders populär in Schweden? Ja und nein. Es gibt zahlreiche Orakeltechniken in den skandinavischen Ländern, doch die Leute, die traditionell Seefahrer und Freibeuter waren – wie die schwedischen, norwegischen und dänischen vikings/ Wikinger – hatten ihre eigene Art und Weise, genau diese Elemente, mit denen sie arbeiteten und auf die sie angewiesen waren, zum Vorausblick auf die Zukunft zu nutzen.

So war es üblich, dass vor einer Seefahrt das Luftorakel befragt wurde, „woher der Wind weht“ (daher stammt übrigens auch unser geflügeltes Wort!) oder auch das Wasserorakel, welches durch Spiegelungen an der Oberfläche des Ozeans den Erfolg oder Misserfolg eines Beutezugs vorausaussagen konnte. Das Luftorakel stand zudem im Ruf, nicht nur in seefahrerischer Hinsicht, sondern auch in allen anderen Belangen des menschlichen Lebens und natürlich besonders in der Liebe Zukünftiges erblicken zu lassen…

Steht der Wind nun günstig für die Liebe von Ingrid und Per? Nun, um das zu ergründen, ging Ingrid frühmorgens vors Haus, stellte ihre Frage über die Liebe und wartete, aus welcher Richtung der Wind weht: Ost- und Südwind galt als günstiges Omen, Nord- und Westwind als negatives Omen.

Woher wusste man aber so genau, wo die Himmelsrichtungen lagen? Ohne Kompass ist das ganz einfach nach der Faustregel zu bestimmen: „Im Osten geht die Sonne auf“ – also die Himmelsrichtung, aus der man stets morgens die ersten Sonnenstrahlen erblickt, ist der Osten, und dementsprechend können alle anderen Himmelsrichtungen bestimmt werden.

Auch der uralte Brauch, einen Wunsch in den Wind (Ostwind oder Südwind) zu flüstern, damit er in Erfüllung geht, hat in der aeromantischen Tradition seinen Ursprung, denn der Wind sollte als himmlischer Sendbote gelten, der die Welt des Geistes (die Gedanken und Wünsche) rasch von A nach B transportieren sollte, und natürlich zum Herz unseres Liebsten… Probieren Sie es aus!


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