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Nachtrag zur Geliebtenfalle

Nachtrag zur Geliebtenfalle

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Mir ist bewusst, dass sich viele Frauen an meiner nüchternen, humorvollen Redeweise stören werden, wenn es um das Thema „Geliebte“ geht, bei dem die Gemüter oft hochkochen. Doch in der Aufwallung der Gefühle kann man bekanntlich nicht klar denken und eine nüchterne Betrachtungsweise nutzt nur. Ich muss dazu sagen, ich wusste gar nicht, dass so viele Geliebte geheiratet werden wollen, bevor ich spirituelle Beraterin wurde und plötzlich täglich hörte „wann entscheidet er sich?“.

Mein eigener kultureller Hintergrund ist stark von Frankreich beeinflusst. Hier hatte man schon immer Geliebte oder Liebhaber, aber ohne dass das Modell Ehe dadurch je in Frage gestellt würde. Es war selbstverständlich, dass die Geliebte die Geliebte ist und die Ehefrau die Ehefrau – und dass es so bleibt. Ähnlich ist es heute noch in Japan: die Geliebte hat ihre eigene Rolle, und die Ehefrau die ihre; man arrangiert sich und kommt sich gegenseitig nicht ins Gehege. Ich finde das sehr vernünftig1. Wer nicht die Geliebte werden will, soll es lassen.



Hier folgt oft ein Protest: gibt es nicht Geliebte, die doch geheiratet werden? Auch das ist eher ein psychologisches Phänomen selektiver Wahrnehmung, also einer Auswahl von Informationen, die wir verarbeiten wollen. Es handelt sich statistisch gesehen um eine geringfügige Anzahl von Fällen, in denen es tatsächlich manchmal ein „happy end“ gibt. Selten – vielleicht in fünf Prozent der Fälle – gibt es eine Ehescheidung mit nachfolgender Heirat der Geliebten. Aber das ist doch nicht repräsentativ. Über neunzig Prozent der Fälle verlaufen anders. Ja, man kann einen Sportwagen mit viel Mühe und Aufwand zu einem Van umbauen – eigentlich müssen Sie alles umbauen und hohe Kosten investieren und alles total verändern und ob das Ergebnis wirklich gut ist, steht auf einem anderen Blatt.

Ich selbst bin immer dafür, den Sportwagen zu kaufen, wenn und weil man den Sportwagen will. Also Geliebte sein, wenn man es einfach genießt, Geliebte zu sein (und nichts weiter mehr), oder sich andererseits konsequent nach einem ungebundenen Mann umzuschauen, wenn man die feste Bindung will. Warum kompliziert, wenn es einfach geht?

1Sie sagen jetzt womöglich, ich verteidige eine Macho-Kultur wie die japanische. Die japanische Kultur ist meiner Meinung nach jedoch nicht macho. Ich habe selten so viele selbstbestimmte Frauen gesehen wie in Japan.

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