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Was bedeuten spirituelle Gesetze?

Was bedeuten spirituelle Gesetze?


Wenn in diesem Bereich von „spirituellen Gesetzen“ die Rede ist, meine ich damit weder eine Kirche noch eine bestimmte Weltanschauung. Spiritualität ist für mich so einfach und natürlich wie ein Glas Wasser zu trinken. Und so fantastisch! (Haben Sie schon mal Wasser unter dem Mikroskop gesehen? Und erinnern Sie sich an das prickelnde, lebendige Wasser einer Quelle?) Meine eigene Spiritualität schöpft aus der Freude an der Natur, ihre für unseren Verstand oft unverständlichen Wunder und der tiefen Dankbarkeit, in diesem Kosmos leben zu dürfen. Das ist mein persönliches „Glaubensbekenntnis“.



Wer ist Sybille Verbaenen?
Kurz will ich mich vorstellen: ich stamme aus einer ländlichen Gegend in Westdeutschland und bin auf dem Umweg eines Studiums der Kulturwissenschaften auf die alten energetischen Bräuche aufmerksam geworden, die noch verborgen in Nischen existieren. Aus der Beschäftigung mit Ritualen entstand mein erstes Werk „Das Venus Prinzip“, das energetische Rituale für Liebe und Beziehung gesammelt hat. Zudem wurde ich zunehmend auch als spirituelle Beraterin gefragt, und aus meiner Erfahrung in der praktischen Beratung heraus wurde mir schnell klar, dass viele Fragen keine individuellen Probleme von Frau Meier sind, sondern allgemeine Probleme innerhalb unserer Kultur, die oft verzerrte Vorstellungen von der Liebe vermittelt.

Insofern glaube ich, dass die moderne Psychologie sicher eine wichtige Rolle spielt bei der eigenen Selbsterkenntnis, aber nicht alle Fragen zufriedenstellend beantworten kann, denn die Individualpsychologie richtet ihr Augenmerk auf den einzelnen Menschen und dessen Lebensgeschichte, und wir stehen jedoch jeder für sich innerhalb einer Kultur mit bestimmten Werten. Auch die Personen, die Sie erzogen und Ihr Denken über die Liebe beeinflusst haben, haben Werte (und oft Mythen) weitergegeben, die in ihrer jeweiligen Kultur herrschten, und waren insofern „Agenten“ einer Kultur. Viele Menschen kranken heute meiner Erfahrung nach nicht an sich selbst, sondern an falschen Erwartungen an die Liebe oder an den Partner; Erwartungen, die aber von Kindheit an kulturell vermittelt wurden, durch die Erziehung, die Medien. Heilung entsteht für mich aus dem Verstehen dieser Prägungen.

Um diese Prägungen zu verstehen, müssen wir sie zuerst einmal kennen und wissen, welches „Programm“ in uns eingeschrieben wurde und wie es unsere Erwartungen in der Liebe steuert. Meine Erfahrung als Beraterin ist: wir sehnen uns alle nach Liebe, aber wir sind es auch gewohnt, unsere Wünsche im Rahmen kultureller Vorstellungen zu formulieren.

In Europa zum Beispiel glauben Ehefrauen, die Geliebte würde ihnen unendlichen Schmerz zufügen, in Japan schicken sie ihren Göttergatten bereitwillig zu ihr.



Schmerz entsteht oft dann, wenn Erwartung und kultureller Rahmen nicht übereinstimmen. Spirituelle Gesetze stehen für mich oberhalb von kulturellen Vorstellungen und Das-tut-man-(nicht)–Normen und Regeln. So spielt es keine Rolle, ob die kulturellen Gesetze Ihres Landes die Mehrfachehe erlauben oder tolerieren (oder sogar verlangen – auch das gab es)1 Eine solche Norm ist an sich noch kein spirituelles Gesetz, sondern eine zeitlich begrenzte Übereinkunft von einer Mehrheit von Bürgern innerhalb einer Kultur – oder eine autoritäre Maßregel vom Tyrannen aufgezwungen, je nachdem.

In spiritueller Hinsicht ist es überhaupt nicht wichtig, was Politiker beim „bargaining“ ausknobeln – Sie wissen schon, wer bekommt mit welcher Strategie wie viele Stimmanteile und welche Wirtschaftsinteressen werden bedient, wenn „alte“ oder „neue“ Werte ausgerufen werden (irgendeiner verdient immer). Für die geistige Welt ist es nur wichtig, ob irgendeine Norm Mensch, Umwelt und Ahnen respektiert – und somit den göttlichen Funken in Allem. Falls eine kulturelle Norm das tut, ist sie zugleich auch eine spirituelle Norm und, wenn Sie wollen, „magisch“. Meine persönliche Einsicht ist die: „spirituelles“ Handeln respektiert immer drei Geltungsbereiche
  • Umwelt
  • Mitmenschen
  • Ahnen
Vielleicht fragen Sie jetzt: „und wo bleibe ICH?“ Diese Frage ist sehr post-modern, denn Ihr Ich ist natürlich in allen drei Bereichen enthalten und wenn Sie diese drei Bereiche respektieren, ist Ihr eigener privater Geltungsbereich gleichzeitig mit geschützt und respektiert.

Ich will Ihnen ein Beispiel aus der Praxis geben. Eine Klientin – allein erziehende Mutter zweier Kinder – fragt mich, ob sie zu ihrem neuen Freund ziehen soll, der rund 300 km entfernt in einer anderen Stadt lebt. Wenn sie die Umwelt, die Ahnen und die Mitmenschen respektiert, werden sich vor ihrer Entscheidung zwangsläufig bestimmte Fragen ergeben:

Gibt es Belastungen in der dortigen Umwelt oder kann ich dort Bedingungen vorfinden, mit denen ich im Einklang lebe?
Kann ich am neuen Ort so viele Beziehungen schaffen, wie ich hier zurücklasse?
Hat mein neuer Partner eine Energie, mit der mein eigenes Zellbewusstsein übereinstimmt?

Diese Betrachtungsweisen sind sicher für viele zunächst ungewohnt. Insbesondere der dritte Bereich, die Frage an die Ahnen, erscheint vielen von uns unverständlich, aber ich stelle andererseits auch fest, dass zunehmend mehr Menschen begreifen, wie wichtig unsere Ahnenerfahrung ist, die in unseren Zellen gespeichert ist.

Zunächst grundsätzlich zu der Kritik, die Ego-Interessen würden durch die Rücksichtnahme auf diese drei Bereiche zerrieben oder zurückgedrängt. Das stimmt, sofern es sich um das Ego handelt, das ängstlich und beeinflussbar ist. Es stimmt jedoch nicht, dass diese drei Rücksichtnahmen das Bild einer unterwürfigen Frau vermitteln, die nur auf andere sieht und nicht auf sich selbst. Genau das Gegenteil ist der Fall. Wer bei seinen Entscheidungen in der Liebe die Lebensumgebung, das eigene Körpersystem und die eigene Geschichte voll respektiert, hat maximal bei sich selbst hingeschaut – zum Wohle aller.

Nachfolgend schauen wir uns sieben Themen an, die mit der Liebe und den kulturellen Mythen, die sich um sie ranken, verknüpft sind. Die Kapitel sind so aufgebaut: erst kommt eine kleine Fallgeschichte zum Thema, dann eine Diskussion, danach ein kurzer Blick in die Kulturgeschichte des jeweiligen Liebes-Mythos (woher kommt eigentlich die Vorstellung?) und zum Schluss eine Meditation, welche die drei Bereiche Umwelt, Ahnen und Mitmenschen umfasst. Sie sind auch an jeder Stelle frei zu eigenen Einsprüchen und Ideen.

Viel Freude!

1In Athen zu Platons Zeiten verlangte die Politik Mehrfachehen, damit das stets von Aussterben bedrohte Griechenland sich seine Streitkräfte sichern konnte.


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