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Orakel international - Skat-Karten in Luxemburg

Orakel international - Skat-Karten in Luxemburg

Zwischen Deutschland und Frankreich befindet sich ein kleiner Staat, der großes Potential verwirklicht: Luxemburg, mit der gleichnamigen Hauptstadt, malerisch gelegen zwischen den grünen Bergen der Ardennen und den Flusstälern der deutsch-lothringischen Grenze.

Politisch gesehen ein Großherzogtum, ist Luxemburg mit seinen etwas über 600.000 Einwohnern heute eine parlamentarische Demokratie innerhalb eines wohlhabenden Landes, das weltweit für seine Banken und internationalen Firmensitze berühmt ist. Denn Luxemburg gehört wie sein Nachbar Belgien und die Niederlande zu den sogenannten Benelux-Ländern, die schon seit langem für ein fortschrittliches Gesellschafts- und Sozialsystem bekannt sind – und für ein hohes Niveau an Lebensqualität.

Der kleine Staat hat es in sich: mit seinem Motto „Wir wollen bleiben, was wir sind“ zeigt Luxemburg der Welt, dass Regionales nichts Provinzielles sein muss und dass jeder stolz sein darf auf seine Traditionen. Doch welche sind es? Feste feiern, das hart verdiente Geld üppig ausgeben, im Luxus schwelgen?

Nein, im Gegenteil: Familie, Ehe und Beziehung und Tradition steht hoch im Kurs in diesem Land, das eigentlich für Fortschritt bekannt ist, aber auf einer Basis von Verbindlichkeiten und kulturellen Wurzeln besteht. Die Luxemburger Bürger genießen einen hohen Lebensstandard, sind aber bodenständig, gesellig und ihrem Freundeskreis treu. Wir haben außerdem herausgefunden, dass die schöne Luxemburgerin durchaus gern in die Karten blickt – zum Beispiel ins Skatblatt.



Das Skatdeck ist stammt eigentlich aus Oberitalien: „scatare“ sagt man zu „abheben“, und das spielt auf die Geschichte des Spiels an, die in der Renaissance, um das 15. Jahrhundert, in der Gegend um Venetien begann. Aus dem einfachen Kartenblatt aus 32 Spielkarten und vier Farben (Kreuz, Karo, Herz und Pik), das man „abheben“ – eben „scatare“ – muss, wurde bald ein Gesellschaftsspiel, das sich in Windeseile in ganz Europa verbreitete.

Einfach zu handhaben und verständlich in der Aussage, wurde Skat eine universelle Sprache, die jeder interpretieren und weitervermitteln konnte. Besonders beliebt wurde das gesellige Kartenspiel sehr bald nördlich der Alpen, in Deutschland, weshalb man auch vom sogenannten „deutschen Blatt“ im Skat spricht, doch auch in Frankreich eroberte sich das Skatspiel – hier natürlich im sogenannten „französischen Blatt“, einer Variante – schnell einen Platz auf der Rangliste der Orakelseher, die erkannten, wie leicht sich aus den Bildern die Zukunft ablesen ließ.

Doch auch im kleinen Staat Luxemburg im malerischen Dreiländereck wurde das Skatspiel bald populär und verdrängte andere Orakelmethoden, so sehr, dass hier bald der „Zukunftsblick“ identisch wurde mit dem Benutzen der Skatkarten.

Warum dieses prophetische Spiel gerade in Luxemburg so beliebt wurde, mag daran liegen, dass hier regional die Einflüsse von Deutschland und Frankreich zusammentreffen und sich gegenseitig befruchten, auch in kultureller Hinsicht, so dass auch hier das in beiden Ländern weitverbreitete Orakelspiel des Skats – sei es nun das „deutsche Blatt“ oder das „französische Blatt“ – sich sehr bald etablierte und auch hier ratsuchenden Frauen(1) die Gelegenheit gab, den Schleier der Zukunft zu lüften.

Doch wie gestaltet sich eigentlich das Zukunftssehen aus dem Skatblatt? Wie liest man aus den 32 Karten präzise ab, ob sich der Liebste bald meldet oder der große geschäftliche Durchbruch bevorsteht?

Das Orakelsehen aus dem Skatblatt ist eine Kunst: man muss sie sorgfältig praktizieren! Die „Basics“ sind schnell erklärt: Die vier Farben der Karten (Herz, Kreuz, Karo, Pik) repräsentieren Motive im Leben des Ratsuchenden – Herz Liebe, Kreuz Schwierigkeiten, Karo Geld und Pik Erfolg.

In der großen Auslage des Blatts, die man für gewöhnlich auslegt, sind alle 32 Karten vertreten und es kommt darauf an, die Karten rings um die Personenkarte (Herzkönig für einen Herrn, Herzdame für eine Dame) zu bestimmen. Viele rote Karten (Herz, Karo) bedeuten Glück, viele schwarze Karten (Kreuz, Pik) Hindernisse, doch es kommt auch auf die Zahlwerte auf den Karten und die weiteren Symbole an, so dass am Ende aus Farben, Zahlen und Symbolen eine sehr komplexe und umfassende Deutung der Zukunft erscheint.

Dann gibt es zusätzlich Deutungen der über den Personenkarten liegenden, diagonalen und Eckkarten, sowie viele verschiedene traditionelle Deutungstechniken und Methoden, deren Umfang ein ganzes Buch nicht nur füllen, sondern direkt sprengen würde. Sicher ist, keine Frage über das Schicksal bleibt offen! Doch wer die faszinierende und hohe Kunst des Deutens aus den Skatkarten intensiv kennenlernen will, sollte am besten einen erfahrenen Kartenleger konsultieren...

(1) Mit dem rhetorischen Bezug ist keine definitorische oder ausschließende Zuordnung gemeint: Ratsuchende sind prinzipiell männlich oder weiblich. Europäische Statistiken über das Konsumverhalten ergeben jedoch regelmäßig, dass durchschnittlich mehr Frauen als Männer Rat in Orakelkünsten suchen.


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