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Eine Wahrheit über karmische Beziehungen

Eine Wahrheit über karmische Beziehungen

Hildegard aus Österreich arbeitete als Krankenschwester und hatte seit Jahren ein Verhältnis zu Oliver, dem Oberarzt ihrer Station, der verheiratet war und Vater zweier Kinder. Sie litt erheblich unter dieser Verbindung, hoffte, dass er sich irgendwann scheiden lassen würde und kam doch „nicht von ihm los“. Dann hatte sie in einem Seminar erfahren, dass sie mit ihrem Liebhaber angeblich eine karmische Beziehung hätte und dass insofern jahrelange Schwierigkeiten vorprogrammiert wären. Hildegards Frage war: „Muss eine karmische Beziehung schmerzhaft sein?“

Grundsätzlich gilt: keine Beziehung muss oder soll schmerzhaft sein. Wenn es schmerzt, stimmt etwas nicht. Und das liegt meist nicht am Karma, sondern an ganz einfachen Dingen, wie einer grundsätzlich falschen Partnerwahl, einer Disharmonie der Temperamente oder einer von Grund auf falschen Erwartungshaltung1. Das ist nicht karmisch – es ist eher psychologisch zu ergründen, was Sie zu Ihrem Partner brachte und weshalb Sie zusammen sind. Die meisten Antworten sind in unserem jetzigen Leben zu finden!



Ich habe Ihnen „eine“ Wahrheit über karmische Beziehungen angekündigt, nicht „die“, da ich nicht allwissend bin und mir nicht anmaße, ewige Weisheiten zu verkünden. Ich kann Ihnen nur meine eigene Sicht der Dinge darstellen. Meiner Ansicht nach sind alle Beziehungen „karmisch“ – und keine. Karma bedeutet nur „Handlung“ – ernten, was man sät. Insofern ist auch die Beziehung zu Ihrem Tankstellenbesitzer karmisch, denn wenn er sie beim Wechselgeld betrügt, wird er die Früchte seines Verhaltens ernten, indem Sie und vielleicht andere Kunden wegbleiben. Und natürlich sind alle Ihre anderen Beziehungen in diesem Sinn karmisch, denn egal ob sie es mit dem Busfahrer, dem Chef, der Nachbarin oder den Kollegen zu tun haben, irgendwann werden Sie die Früchte Ihres Verhaltens ernten und der jeweils andere auch.

Nun werden Sie aber ein wenig ernüchtert fragen: ist das wirklich alles zu einfach mit dem Karma, so sachlich entzaubert, so wenig mystisch? Nein, sicher nicht. Die Komplexität des Lebens ist nicht auf eine einfache Formel zu bringen, und der besondere Zauber einer Begegnung bleibt, die Magie der Liebe! Der „unauflösliche Rest“, von dem Sigmund Freud im Hinblick auf die menschliche Seele sprach, die sich zuletzt auch der Psychoanalyse entzieht, das ungelöste Rätsel der Psyche mit ihrem Mysterium und ihrer Magie stellt den letzten Rückzugsort des Ichs dar.
 
Aber man muss deshalb nichts in eine Begegnung hineingeheimnissen, wo eine einfache Erklärung schon taugt. Und: es ist ganz sicher die falsche Konsequenz, anzunehmen, irgendetwas oder irgendwer oder irgendein Karma würde Sie zwingen, in einer für Sie schlechten Beziehung zu bleiben. Auch ist es sicher in den wenigsten Fällen so, dass Sie mit der vermeintlich karmischen Beziehung in früheren Leben schon Kontakt hatten. Und selbst wenn: wir müssen definitiv nicht leiden. Die geistige Welt will vielmehr, dass wir uns freuen und dankbar sind.

1Zur falschen Erwartungshaltung s. #3 Die Geliebtenfalle

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