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Orakel international - Rauchlesen in Schottland

Orakel international - Rauchlesen in Schottland

Windumtostes Hügelland, Männer in karierten Kilts, Dudelsäcke und natürlich der Whiskey: Schottland ist ein Teil Großbritanniens, der eine ganz eigene Kultur bewahrt hat.

Ähnlich wie Nordirland und Wales ist Schottland dem Reich Großbritannien angegliedert, behält jedoch seine eigene Sprache, Bräuche und sein unverwechselbares kulturelles Selbstverständnis. Schottland war früher ein politischer Gegner von England, wie wir aus der Geschichte wissen, denn Mary Stuart und Elisabeth von England waren Cousinen, die sich bitterlich befehdeten, bis Elisabeth ihre Rivalin schließlich hinrichten ließ.

Schottland gilt heute vielen Urlaubern als eine Oase ursprünglicher Natur und unberührter Ebenen im Hochland, wo die berühmten Highlands mit Heidekraut bewachsen und vom kalten Wind umtost ein Zeugnis der Vergangenheit bieten, in der noch Helden lebten.

Wer denkt nicht an die Filmfigur „Highlander“ mit Christopher Lambert, oder ganz klassisch, an die Sagenwelt um das Monster von Loch Ness, das heute zur humorigen Touristen-Attraktion geraten ist? Doch in Wahrheit steckt in Schottland vielleicht mehr Mystik und Magie als im ganzen Rest von Großbritanniens – und dort gibt es bereits sehr viel davon.

Denn wenn wir nur einmal Shakespeares´ berühmtes Drama „Macbeth“ betrachten, in dem es um Hexen, Flüche und schwarze Zauber geht, erahnen wir schaudernd, mit welchen Kräften die Ur-Schotten wohl gerungen haben. Und so darf es uns nicht wundern, dass dieser Teil der Insel, der immer für eine Überraschung gut ist, auch in Sachen Orakel viel zu bieten hat, wie zum Beispiel die Kunst, aus dem Rauch die Ereignisse der Zukunft abzulesen…

Schottland hat seine ganz eigene Magie, was jedem Besucher sofort auffällt – und die traditionsreiche Kunst, Orakel zu sehen in der Natur, ist hier besonders ausgeprägt, denn die karge und doch bombastische Landschaft zwingt die Einwohner dazu, sich auf das Wesentliche zu besinnen und die Zeichen ihrer Umwelt sensibel wahrzunehmen.

Einige Natursichtige, die schon in alter Zeit in Schottland ihr Wesen trieben, sind berühmt geworden und haben dazu beigetragen, dass sich dieses imposante Land immer wieder als eigenständig und unabhängig gebärdet hat. Besonders die Fähigkeit, aus dem Rauch eines Feuers zu lesen, ist hier eine Orakel-Tradition mit langer Geschichte.

Im Grund finden wir bereits in Shakespeares´ Königsdrama „Macbeth“ einige Hinweise darauf, was die „Hexen“ in den Highlands trieben, doch ganz klar werden die konkreten Arten der Verwünschungen nicht – lediglich ein sogenannter Wetterzauber wird hier versucht, indem auf den Wind Einfluss genommen wird durch Beschwörungs-Formeln.

Sicher ist hingegen, dass es tatsächlich Menschen in Schottland gab, die durch die Kraft des sogenannten zweiten Gesichts, also der Intuition, aus dem aufsteigenden Rauch eines Feuers die Zeichen der Zeit ablesen konnten. Hierzu bediente man sich einfach eines Feuers, meist eines Lagerfeuers, in freier Natur, denn dieses Orakel musste draußen aufgeführt werden und nicht in geschlossenen Räumen.

In das knisternde Feuer konnte man zusätzlich Kräuter und Hölzer geben, die die Hellsichtigkeit fördern, wie zum Beispiel Heidekraut (Erica calluna), Haselnuss (Corylus avellana) oder Eibenholz (Taxus – Vorsicht, giftig!). Dann befragte man das mystische Feuer um Antwort auf eine Frage und schaute gespannt, was sich im Rauch zeigte.

Die Rauchentwicklung sollte dann Aufschlüsse geben, welche Ereignisse sich in Zukunft entfalten – starker Rauch meinte „ja“, schwacher Rauch „nein“, Rauchwolken kündigten Probleme und Verwicklungen an, und wenn man gar Gestalten im Rauch sah, so deuteten diese konkrete Geschehnisse und Personen an, mit denen man bald rechnen müsse…


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