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Orakel in Sizilien - Magisches aus dem Land der vendetta

Orakel in Sizilien - Magisches aus dem Land der vendetta

Wer Sizilien lediglich als eine geografische Verlängerung des heutigen Staates Italien ansieht, irrt sich: in kultureller Hinsicht gehen auf der Sagen umwobenen Insel viele Uhren anders, und das seit der Antike. Im Altertum hieß diese Insel, die an der Südspitze sehr nah an der nordafrikanischen Küste liegt, „magna grecia“, das heißt „Groß-Griechenland“.

Sizilien war im Altertum eine Kolonie von Hellas (Griechenland) und sollte dem immer vom Aussterben bedrohten, kriegsführenden Volk der Griechen die Möglichkeit bieten, seine Population aufzustocken und einen sicheren Zufluchtsort zu gestalten. Diesen Zufluchtsort liebten im Übrigen auch die Philosophen: der Denker Archimedes verbrachte anstrengende Jahre seines Lebens auf der Insel, unter anderem, um Kriegswaffen für sein Heimatland zu erfinden.

Von ihm stammt das sogenannte „griechische Feuer“, eine Waffe aus entzündbaren Chemikalien, die von Schiffen aus auf die feindliche Flotte geschleudert wurde. Überhaupt, wehrhaft war Sizilien offenbar schon immer, was Erfindergeist und Mentalität angeht, und in der Neuzeit siedelten sich Bräuche rund um Vetternwirtschaft, Vergeltung und Rache (vendetta) an, die ihren filmischen Ausdruck in Francis Ford Coppolas berühmtem Kino-Klassiker „Der Pate“ gefunden haben.

Im Land der Mandolinenklänge, der Dons und der geheimen Absprachen hinter dicht zugezogenen Vorhängen wird natürlich auch die Zauberkunst gepflegt, und längst nicht nur zu den Zwecken der weißen Magie. Doch wir haben in dieser nachfolgenden Sammlung einige Zaubertricks und Orakeltechniken zusammengestellt, die – verglichen mit dem gefährlich feurigen Temperament Süditalien – verhältnismäßig harmlos sind…

Sizilien liebt Zitronen und Oliven – vielleicht ist das eine historische Reminiszenz an die alten Griechen, die diese Insel so lange besiedelt haben und die herausfanden, dass sich der teils karge und steinige, aber stark sonnenbeschienene Boden hervorragend zur Anzucht von knorrigen Ölbäumen und fruchtigen Zitruspflanzen eignet.

Nicht nur zur Ernährung und Kosmetik – Olivenöl ist ein ausgezeichnetes Pflegemittel für Haut und Haar, Zitrone klärt den Teint – sondern auch in der Zauberkunst und der Zukunftsschau, der sogenannten Divination, ist die heimische Produktion an Feldfrüchten für viele Sizilianer unverzichtbar. Wie Sie mit einer Olive in die Zukunft sehen können, möchten Sie wissen? Nichts einfacher als das: hängen Sie einen stattlichen Ölbaumzweig über Ihre Tür (von innen), und Sie werden nicht nur prophetische Träume haben von Ihrer nächsten Liebe, sondern der nächste annehmbare Mann, der die Schwelle überschreitet, wird Sie auch heiraten.

Um Ihre Chancen auf diesen annehmbaren Mann zusätzlich zu optimieren, können Sie sich auch ein Büschel goldener Oliven an den Saum Ihres Kleides heften – ihm fällt es vermutlich gar nicht auf (oder er hält es für den neusten Chic), und Ihre eigene Liebes-Schwingung soll sich der Sage nach magisch erhöhen.

Sie finden keine goldenen Oliven dort, wo Sie einkaufen? Dann wechseln Sie zu Zitronen, die Sie überall bekommen – nur sollten es ungespritzte Früchte in Bio-Qualität sein, des Zaubers wegen. Zunächst ein alter sizilianischer Freundschaftszauber mit einer Zitrone: Sie benötigen eine Zitrone, die Sie mit bunten Stecknadeln spicken (bitte nur farbige verwenden; schwarze Nadeln bringen Unglück!). Diese Zitrone schenken Sie einem guten Freund und Sie werden erleben, wie sich dessen Glück mehrt.

Wenn Sie jedoch nicht in so altruistischer Stimmung sind, dass Sie Ihren Freunden mehr Glück wünschen (aber warum sollten Sie das nicht?), können Sie diese Glücks-Zitrone, die wie ein bunter Igel aussieht, auch für sich selbst herstellen. Dann legen Sie sie am besten in eine kleine, luftdurchlässige Papp-Schachtel oder auf einen Glasteller, den Sie auf einem Schrank platzieren, um das Glück dauerhaft anzuziehen und in Ihr Haus zu locken. Wird die Zitrone jedoch schwarz, müssen Sie sie wegwerfen. „Magisch behandelte“ Früchte bitte übrigens nie essen!


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